Susanne Kraißer

 „Das Herz eines Mädchens gleicht einem dunklen Wald.  (russische Weisheit)

so vielschichtig – so präsent – so geheimnisvoll – so beeindruckend

Der verwischten Silhouette gebe ich den Anschein von Schärfe. In der Andeutung liegt meine Präzision. Polaritäten wie Labilität und Stärke oder Bewegung und Statik in ihrer Fragilität und Masse zeige ich auf und vereine sie in einer Figur – auf den ersten Blick scheinbar stimmig und selbstverständlich.

Jedoch herrscht zwischen dieser harmonischen äußeren Form eine harte Dissonanz mit der groben, fragmentarischen Gestaltung der Oberfläche. Nur mit Abstand ist die Figur als solche zu erkennen, verringert sich dieser, löst sich die Figur in reine Struktur auf. Arbeitsspuren und Hiebe bleiben wie Narben einer Wunde zurück und verhindern, dass der Betrachter der Figur zu nahe kommt. 
Diese Unbeständigkeit verstärkt den Ausdruck von Fragilität und Verletzlichkeit, der den Figuren innewohnt.

Die Vorläufigkeit der Oberfläche sucht in ihrer Widersprüchlichkeit Autonomie und Perfektion. Formal klare Raumkonstruktionen schaffen den äußeren Rahmen für das nicht Greifbare, das nicht Sichtbare – wie im dunklen Wald.”

Susanne Kraißer

Vita

*1977 in Rosenheim

1994 - 1997 Ausbildung zur Holzbildhauerin, München
1998 - 1999 zweijähriger Arbeitsaufenthalt in Schweden
2000 - 2006 Studium Freie Bildhauerei, Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, Prof. Christian Höpfner
2003 Ernennung zur Meisterschülerin
2006 - 2008 Studium Freie Kunst, Hochschule für Künste Bremen, Prof. Bernd Altenstein
2007 Diplom mit Auszeichnung
2008 Meisterschülerin
seit 2006 lebt in Bad Belzig bei Berlin

Preise/ Stipendien

1997 - 2000 Begabtenförderung des Landes Bayern
1998 Leonardo-da-Vinci Stipendium
2001/2002 Klassenpreis der Bildhauerklasse Höpfner
2004 Oskar-Karl-Forster-Stipendium des Bayerischen Staatsministeriums
2004 Kunstförderpreis Hollfeld
2006 1. Preis, Medaille 'Firmengärten', Senat für Bau, Umwelt und Verkehr, Bremen
2006 1. Preis, Münze, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Berlin
2012 1. Preis, Medaille, Buderus Kunstguss, Hirzenhain